SEO-Ampel? Nein, danke! – Warum Du SEO-Plugins nicht vertrauen solltest

Wenn Du auf Deiner Website eine neue Seite oder einen Blogartikel einstellst – achtest Du dann auf die Ampelwertung Deines SEO-Plugins? Verwendest Du vielleicht sogar noch mal extra Zeit darauf, die Hinweise durchzugehen und die Ampel grün zu bekommen?

Falls ja: Diese Arbeit kannst Du Dir in Zukunft sparen und viel entspannter an Deine Texte herangehen.

Warum die SEO-Ampel wenig taugt und was das für Deine Suchmaschinenoptimierung bedeutet, verrate ich Dir in diesem Artikel.

Was ist ein SEO-Plugin?

Ein SEO-Plugin ist eine Erweiterung für WordPress, die Dir helfen soll, bei Google gefunden zu werden. Es bringt eine Reihe nützlicher Funktionen mit, die Deine Rankings verbessern können und Dir auch einfach Zeit sparen, wenn es um SEO geht. Die wichtigsten stelle ich Dir weiter unten noch vor.

Die beliebtesten SEO-Plugins am Markt sind Yoast SEO und Rank Math. Beide bringen gute Ergebnisse und nehmen sich insgesamt nicht viel. Ich selbst empfehle Rank Math, weil dort viele Funktionen kostenlos sind, für die Du bei Yoast SEO bezahlen musst.

Was ist die SEO-Ampel?

Die SEO-Ampel ist die wohl bekannteste Funktion der SEO-Plugins. Aber auch abseits von WordPress ist sie bekannt, denn viele Baukastensysteme arbeiten ebenfalls damit.

Die SEO-Ampel funktioniert wie eine Art Checkliste zu jeder Seite und jedem Blogbeitrag. Sie zeigt Dir konkrete Verbesserungsvorschläge und verspricht, dass Du bei Google besser rankst, wenn Du die Tipps beherzigst. Je mehr Empfehlungen Du umsetzt, desto mehr Punkte bekommst Du und je nachdem, wie viele Punkte Du hast, färbt sich die Ampel rot, gelb oder grün.

In der Theorie bedeutet Rot, dass Deine Seite nicht für Suchmaschinen optimiert ist und Du ergo keine Chance hast, damit gefunden zu werden. Grün heißt: Alles supi, die Seite ist optimiert und Google wird sie wahrscheinlich lieben.

So sieht das in Rank Math aus (die Liste ist recht lang, deshalb hier nur die ersten paar Punkte):

So, und jetzt komme ich als Spielverderberin dazu und sage: Schön wär’s. In der Praxis funktioniert das leider ganz und gar nicht so.

Warum die SEO-Ampel nichts taugt

Es gibt drei Gründe, warum ich von der SEO-Ampel nichts halte:

  1. Einige der Handlungsempfehlungen sind veraltet. Sie entsprechen nicht mehr den aktuellen SEO-Standards (zum Beispiel der Hinweis, dass Dein Keyword nicht oft genug oder zu oft im Text steht).
  2. Einige Empfehlungen sind optional, werden aber als superwichtig hingestellt (zum Beispiel, dass es eine Zahl im Titel geben soll).
  3. Die Plugins sind doof. Sie erkennen zum Beispiel ein Keyword nicht mehr, sobald Du es deklinierst oder konjugierst. Oft weisen sie deshalb auf vermeintliche SEO-Fehler hin, die in Wirklichkeit gar nicht existieren.

Zwei Beispiele von meinem eigenen Blog

Ich habe einen Beitrag dazu geschrieben, wie ich meinen Künstlernamen habe eintragen lassen. Das Fokus-Keyword ist “künstlername eintragen lassen”. Wenn ich das so in Rank Math eingebe, bekomme ich folgende Wertung:

seo-ampel-rot

Das Problem: Im Text verwende ich das Keyword im natürlichen Sprachfluss. Ich schreibe zum Beispiel: “Wie ich es geschafft habe, Jane von Klee als Künstlernamen eintragen zu lassen”. Ich habe das Keyword also auseinandergenommen und hier und da auch das Verb konjugiert. (Frech, ich weiß. 😀)

Zack, schon erkennt Rank Math mein Keyword nicht mehr und behauptet, es stehe weder im Text noch in der Überschrift.

Allerdings stellen sich nur die Plugins so dämlich an. Google ist an der Stelle viel schlauer, erkennt das Keyword in verschiedenen Formen und ordnet den Text korrekt der passenden Anfrage zu, wenn ein Mensch die Suche verwendet. Folglich ranke ich für das Keyword auf Seite 1, obwohl die Ampel tiefrot ist.

Noch krasser ist es in meinem SEO-Glossar. Mein Fokus-Keyword hier ist “seo begriffe”. So wird es gesucht, ohne Bindestrich. Weil die Leute nun mal faul sind. Im Text schreibe ich das Wort aber natürlich mit Bindestrich.

Sieh selbst. Die Ampelwertung ohne Bindestrich:

seo-glossar-rot-1

Und mit:

Ich habe nichts weiter verändert. Text, Überschrift, Metadaten, Bilder, alles exakt gleich. Anders ist nur der eine Bindestrich mehr im Feld “Fokus-Schlüsselwort”.

Das Plugin schlägt also völlig unnötig Alarm.

Was bedeutet das für Dich?

Halten wir fest: Ein niedriger Score in der SEO-Ampel heißt nicht, dass Du bei Google nicht gefunden werden kannst. Und umgekehrt garantiert eine grüne Ampel nicht, dass Du im Ranking ganz vorne stehst. 

Ich verstehe den Drang, die Ampel grün bekommen zu wollen: Ich spüre ihn selbst. Es fühlt sich einfach besser an. Aber rational betrachtet ist es Zeitverschwendung, sich viel mit der Ampel zu beschäftigen. Denn Google ist es tatsächlich herzlich egal, welche Keywords Du ins SEO-Plugin einträgst und wie viele Punkte Du dort erreichst. Welche Seiten es vorne ausspielt und für welche Suchbegriffe, macht es an anderen Faktoren fest.

Okay, und wie machst Du jetzt weiter?

  1. Du kannst die Ampel weiter nutzen (gerade für SEO-Anfänger:innen ist sie besser als nichts) – aber Du solltest die Hinweise dort kritisch hinterfragen.
  2. Wenn Dir einer der Tipps unpassend, falsch oder schwer umzusetzen erscheint, ignoriere ihn.
  3. Wenn Du in Sachen SEO schon fortgeschritten bist und selbst weißt, worauf Google achtet, kannst Du die Ampel einfach leer lassen (schlicht kein Keyword eintragen).
  4. Generell: Konzentriere Dich darauf, Texte zu schreiben, die hilfreich und gut zu lesen sind.

Oder kurz gesagt: Verwende Deine wertvolle Zeit lieber, um inhaltlich zu überzeugen, statt es einem fragwürdigen Tool recht machen zu wollen. Überleg Dir, wie Deine Seiten (inhaltlich und optisch) für Deine Kund:innen am besten wären – und richte Dich danach.

Was Du stattdessen Sinnvolles mit den Plugins tun kannst

Wenn die Ampel keinen Einfluss aufs Ranking hat … Kannst Du Dein SEO-Plugin dann einfach löschen?

Nein, lieber nicht. Denn die Plugins haben durchaus nützliche Funktionen, die Dir auf Google helfen. Du kannst mit ihnen zum Beispiel:

  • eine Sitemap erstellen, damit Google leichter erkennt, welche Inhalte es auf Deiner Website bzw. Deinem Blog gibt und diese schneller in den Suchergebnissen zeigen kann.
  • die Metadaten für Deine Seiten und Blogartikel ausfüllen. Diese werden in den Suchergebnissen gezeigt, machen Nutzer:innen neugierig auf mehr – und sorgen so dafür, dass Deine Website nicht nur gefunden, sondern auch angeklickt wird.
  • Seiten von der Indexierung ausschließen, wenn Du gar nicht willst, dass sie bei Google gefunden werden.
  • Weiterleitungen einrichten, wenn Du alte Seiten offline nimmst oder die URL veränderst (bei Rank Math geht das kostenlos, bei Yoast nur in der Bezahlversion).
  • Strukturierte Daten ausweisen und es Google so leichter machen, Deine Inhalte richtig zu verstehen. (Bevor Du jetzt anfängst zu googeln: Das ist dann schon fortgeschrittenes SEO und bei Dir sehr wahrscheinlich erst später dran. 😉)

Fazit: Steck Deine Zeit lieber in richtiges SEO als Dich auf die SEO-Ampel zu verlassen

Die SEO-Ampel ist als Tool gut gemeint: Sie soll Menschen, die keine Ahnung von SEO haben, einen Anhaltspunkt bieten, was sie auf ihrer Website optimieren können. Das ist ein schöner, löblicher Ansatz. Leider funktioniert er nur nicht besonders gut. Denn eine Seite ist nicht automatisch optimiert, nur weil die Ampel grün ist. Ich kenne grüne Seiten, die überhaupt nicht ranken und rote, die supergut laufen.

Deshalb: Lass Dich von der Ampel nicht stressen. Wenn Du mit SEO noch ganz am Anfang stehst, kannst Du sie als groben Richtungsweiser nutzen. Es lohnt sich aber wirklich nicht, viel Zeit in den Versuch zu stecken, die Ampel auf Grün springen zu lassen.

Nutze die Energie lieber, um zu verstehen, worauf es bei SEO wirklich ankommt, passende Keywords zu recherchieren und hervorragende Texte für Website und Blog zu schreiben. Falls Du Dir bei einem dieser Schritte Unterstützung wünschst, komm sehr gern auf mich zu!

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Jane von Klee

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